Medizinisch Psychologische Untersuchung Neuheiten 2024 – Was kommt, was bleibt, was geht?

MPU 2024: Nachdem die neuen Begutachtungsleitlinien für Fahreignung (DGVT, 4. Auflage) im Juli des vergangenen Jahres in Kraft getreten sind, häufen sich in MPU Foren die Gerüchte.

  • MPU ohne Abstinenz noch möglich?
  • 15 Monate Abstinenznachweis nötig?
  • MPU Vorbereitung nicht anerkannt?

Diese und andere Fragen werden gestellt und diskutiert. Leider ist hier eine Menge unwahrer Aussagen zu finden, die Kunden Angst machen.

In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Änderungen – und was sie wirklich für eine Auswirkung auf Sie haben.

So ändert sich das MPU Gutachten

Grundlegend hat sich an der Art und dem Umfang der Begutachtung nichts verändert. In einem Medizinisch-Psychologischen Gutachten soll geklärt werden, ob Sie wieder am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Dies erfolgt nach wissenschaftlichen Methoden.

Der häufigste Anlass für eine MPU ist weiterhin Alkohol. Es folgt die Drogen-MPU, die MPUs aufgrund verkehrsrechtlicher Vergehen ist immer noch am seltensten.

Es haben sich aber in der MPU einige Anforderungen ergeben, die vorher nicht in diesem Ausmaß vorhanden waren.

Wir gehen die wichtigsten Veränderungen einmal durch:

MPU Veränderungen 2024: MPU Vorbereitung

Eine der größten Neuerungen betrifft die MPU Vorbereitung. Und zwar auf verschiedenen Ebenen.

Zum einen gibt es nun ganz klar definierte Regeln, welche MPU Vorbereitung anerkannt ist:

  • Nur die MPU Vorbereitung ist 2024 anerkannt, die von (Verkehrs-) Psychologen durchgeführt wird.
  • Die MPU Beratung durch „MPU Experten“, „MPU Pädagogen“, „MPU Coaches“ oder ähnliches ist nicht anerkannt.
  • Die Bescheinigung für die MPU muss von einem (Verkehrs-) Psychologen unterzeichnet sein.

Zum anderen gibt es neue Regelungen für den zeitlichen Ablauf der MPU Vorbereitung:

  • Die MPU Vorbereitung muss mindestens ein halbes, besser ein Jahr vor der MPU abgeschlossen sein.
  • Liegt der Beginn der MPU Vorbereitung nach dem Beginn des Abstinenzprogramms, muss dies nun 15 Monate betragen.

Nun könnte man sich denken: Warum sollte ich dann überhaupt eine MPU Vorbereitung machen? Und dieser Gedanke ist auch durchaus logisch. Aber unglücklicherweise ist eine Vorbereitung in vielen Fällen nun verpflichtend.

MPU Neuheiten: Abstinenzprogramm

Ein Punkt hat 2023 für die meisten Gerüchte über die MPU gesorgt: Das Abstinenzprogramm von 15 Monaten.

Plötzlich schien es, als ob alle jetzt 15 Monate Abstinenz nachweisen müssen. Das ist in der Tat nicht so. Allerdings trifft diese Voraussetzung auf mehr Fälle zu, als zunächst angenommen:

  • Bei schwerem Verlauf und langer Dauer des Konsums sind 15 Monate gefordert.
  • Bei Beginn der MPU Vorbereitung nach Beginn des Abstinenzprogramms sind 15 Monate gefordert.
  • In bestimmten Fällen beträgt die Dauer des „kontrollierten Konsums“ nun insgesamt 15 Monate und muss mit einer 3-monatigen Laborkontrolle beginnen.

MPU Neuheiten 2024: MPU ohne Abstinenz bestanden?

Nach über 15 Jahren als MPU Vorbereiter wissen wir: Die MPU ohne Abstinenz war schon immer schwieriger als die Medizinisch Psychologische Untersuchung mit Abstinenznachweisen.

Und was wir auch wissen: Unsere Kunden hassen es, wenn wir Ihnen mitteilen, dass ein Abstinenzprogramm nötig ist. Das kostet Zeit und Geld.

Viele Unternehmen locken Kunden in Verträge, in denen sie Ihnen versprechen, dass keine Abstinenz notwendig ist. Erst nach Vertragsabschluss kommt dann die schlechte Nachricht.

2024 wird die MPU ohne Abstinenz noch möglich sein. Allerdings wird es immer schwieriger:

  • Der kontrollierte Konsum muss mindestens ein halbes Jahr bestehen – in den meisten Fällen sogar ein Jahr.
  • Die Regeln des kontrollierten Konsums müssen eingehalten werden.
  • Eine Konsumpause zu Beginn des kontrollierten Konsums von 3 Monaten, bewiesen mit einem Abstinenznachweis, ist in manchen Fällen notwendig.

MPU Fragen 2024: Andere Einstufung

Die MPU Fragen haben sich wenig geändert – folgen Sie noch immer denselben Grundlagen der Einschätzung wie in den Begutachtungsleitlinien vorher.

Allerdings gibt es nun eine andere Einstufung der Antworten, die mehr einer „klinischen“ Einschätzung angepasst ist.

Mit anderen Worten: Die MPU Gutachter stellen Ihnen Fragen. Anhand Ihrer Antworten führen Sie eine Art Checkliste. Sind eine bestimmte Anzahl von Fragen mit „Ja“ beantwortet, rutschen Sie in eine bestimmte Kategorie (zum Beispiel „15 Monate Abstinenz notwendig“).

Das bedeutet, dass Ihr „Fall“ im Vorfeld genau geprüft werden sollte, um die Voraussetzungen für eine positive MPU vorher zu wissen.

Medizinisch-Psychologische Untersuchung: Erfahrungsberichte 2024

Viele Kunden haben bereits die MPU nach den neuen Begutachtungsleitlinien absolviert. Die Analyse der MPU Gutachten ergab, dass die Kriterien zur Fahreignungsüberprüfung ohne Ausnahme umgesetzt werden.

Übergangsfristen sind abgelaufen und finden 2024 keine Anwendung mehr.

Was bedeutet das für meine MPU 2024?

Wer 2024 zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung aufgefordert ist, muss sich vor allem auf eine viel längere Vorbereitungszeit einstellen.

Auch wenn Sie bereits im vergangenen Jahr mit der Vorbereitung (dazu zählt auch das Abstinenzprogramm) begonnen hat, muss nun prüfen, ob alle Informationen noch aktuell sind.

  • Bitte prüfen Sie, wie lange Ihr Abstinenzprogramm (nach den neuen Richtlinien!) sein muss.
  • Checken Sie, ob Ihre MPU Vorbereitung (falls Sie eine begonnen haben) noch anerkannt ist. Nehmen Sie gegebenenfalls ein Sonderkündigungsrecht in Anspruch.
  • Planen Sie Ihre MPU realistisch – und lassen Sie sich nicht von falschen Versprechungen locken.
  • Machen Sie einen Zeitplan, damit Sie alle zu erledigenden Aufgaben (zum Beispiel Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis) rechtzeitig erledigen.

Lassen Sie Ihren Fall prüfen!

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